PWO meldet Kurzarbeit – und will weiter sparen

Der Autozulieferer legt erste Zahlen für das vergangene Jahr vor. Sorgen bereitet aber ein Blick in die Zukunft.

 
Foto: oh
 

Oberkirch. Der Autozulieferer Progress-Werk Oberkirch (PWO) schließt das Jahr 2019 mit weniger Umsatz als im Vorjahr ab. Das war so erwartet worden. Mit einem Umsatz von 460 Millionen Euro bleibt der Konzern um knapp vier Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahr. Der Gewinn ist hingegen leicht gestiegen. Dafür seien positive Sondereffekte verantwortlich.

Aktuell herrscht Katerstimmung. Der Grund: Die gedrosselte Nachfrage der Autohersteller ist in Oberkirch angekommen. 135 Mitarbeiter im Werkzeugbau sind aktuell von Kurzarbeit betroffen. Insgesamt beschäftigt PWO in seinem Stammwerk in der Ortenau gut 1500 Mitarbeiter. Weltweit sind es deutlich mehr als 3000.

Schon seit einiger Zeit ringt PWO um die Zukunft des Werkes und will dort vor allem die Mitarbeiter in die Pflicht nehmen. Im September 2019 hatte PWO den Ausstieg aus dem Flächentarif angekündigt, nur um kurz vor Weihnachten dann eine Kehrtwende zu vollziehen. Offenbar war der Betriebsfrieden am Stammsitz in Gefahr.

Nun erneuert PWO jedoch seine Absicht, am Stammsitz massiv Geld einzusparen. Dauerhaft müsste man bei den Personalkosten rund fünf Millionen Euro einsparen, hatte das Unternehmen einmal gesagt. Die aktuelle Vereinbarung dauert noch bis zum Ende dieses Jahres. Sie enthält auch eine Beschäftigungsgarantie. Jetzt laufen die Gespräche zwischen dem Vorstand, dem Betriebsrat und der IG Metall.

PWO hatte einst ausgegeben, dass noch bis Ende März ein neuer Vertrag geschlossen sein soll. Das sei sportlich, aber machbar, so Herbert König, Vorsitzender des Betriebsrats. Auch Ahmet Karademir von der IG Metall will den Kopf nicht in den Sand stecken. Man sei aktuell aber noch weit auseinander, sagt er.

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