Punktlandung bei Bizerba

Der Technologiekonzern wächst beim Umsatz und baut nebenbei den Vorstand um. Chef Andreas Wilhelm Kraut macht mit einer "eigenen Mannschaft" weiter

 
Foto: pr
 

Balingen. Wenn der langjährige Finanzvorstand eines Konzerns geht, dann kann das zu Verwerfungen führen. Kann, muss aber nicht. Beim Technologiekonzern Bizerba ist davon nichts zu spüren: Ende August 2017 hat Finanzchef Stefan Junker das Unternehmen verlassen. CEO Andreas Wilhelm Kraut begründete den Schritt jetzt in der Jahrespressekonferenz damit, "mit einer eigenen Mannschaft" das Unternehmen führen zu wollen. Wobei das Wort "eigen" sich tatsächlich mit "Familie" übersetzen lässt: Angela Kraut hat im nun siebenköpfigen Vorstand den Posten Finanzen und Controlling übernommen.

Der Hintergrund der Personalie ist indes keine Selbstverliebtheit, sondern hat auch mit dem Jubiläumsjahr vor zwei Jahren zu tun: Damals hatte die Familie wieder alle Anteile am Unternehmen übernommen. Das manifestiert sich nun eben in der Führung.  

Und den Wachstumszielen des Konzerns hat die Personalie augenscheinlich auch nicht geschadet: Der Umsatz wuchs um vier Prozent auf 677 Millionen Euro – 680 Millionen hatte Kraut als Ziel für 2017 ausgegeben. Da kann man von Punktlandung sprechen. Allerdings bleibt das Plus hinter den durchschnittlichen zehn Prozent der vergangenen Jahre zurück. Gründe dafür nannte Kraut nicht. Rund 70 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erwirtschaftet.

Bizerba wurde 1866 gegründet und gilt heute als einer führenden Hersteller von Wäge-, Schneide- und Auszeichnungstechnologien unter anderem für den Einzelhandel, aber auch die Industrie. Das Unternehmen beschäftigt in 120 Ländern rund 3900 Mitarbeiter. Zu den Gesellschaftern zählt die aktuelle Wirtschaftsministerin des Landes, Nicole Hoffmeister-Kraut.

Übrigens: Ein Porträt über den ungewöhnlichen Werdegang von Bizerba-CEO Andreas Wilhelm Kraut finden Sie hier.

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