Paukenschlag bei Hohner

Der Trossinger Musikinstrumentehersteller Hohner hat seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr fast verdoppelt. Jetzt will das Unternehmen eine Dividende ausschütten. Zum ersten Mal seit 25 Jahren.

 
Foto: Jigal Fichtner
 

Trossingen. Mit Mundharmonikas und Akkordeons hat sich der Musikinstrumentehersteller Hohner einen Namen gemacht. Jetzt sorgt das Unternehmen mit Sitz in Trossingen (Kreis Tuttlingen) für einen Paukenschlag: Die börsennotierte Matth. Hohner AG will für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende zahlen. Auf diesen Schritt mussten die Aktionäre zuvor ein viertel Jahrhundert warten.

2010/11 war ein Wachstumsjahr für Hohner. Die Erlöse kletterten um gut zehn Prozent auf 63,9 Millionen Euro. Während Europa stagnierte, legte der Musikinstrumentehersteller im Export nach Übersee deutlich zu: In Süd- und Mittelamerika stieg der Umsatz um mehr als ein Drittel, Nordamerika brachte ein Plus von 29, Asien von 22 Prozent.

Hohner verdoppelte den Gewinn – von 0,8 Millionen auf rund 1,5 Millionen Euro. Neben dem „deutlichen Nachfrageaufschwung“ verweisen die Trossinger auf ein konsequentes Kostenmanagement. Und davon sollen jetzt auch die Anteilseigner profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 13 Cent je Aktie vor. Damit würde das Unternehmen 390.000 Euro ausschütten, gut ein Viertel des Gewinns.

Hohner-Chef Manfred Stöhr erinnert sich selbst nur vage, wann es zuletzt eine Ausschüttung gab. „Irgendwann in den 1980er Jahren muss das gewesen sein“, so der Vorsitzende der Geschäftsleitung gegenüber Econo Online. Wie kam es zu dem plötzlichen Wandel in der Dividendenpolitik? „Wir haben die vergangenen Jahre genutzt, um unsere Eigenkapitalbasis zu stärken“, sagt Stöhr.

Für das laufende Geschäftsjahr 2011/12 gibt sich die Hohner Gruppe verhalten optimistisch. Luft- und Saiteninstrumente verkauften sich bisher besser als im Vorjahr. Derzeit strebe man erneut ein Umsatz-Plus und ein positives Ergebnis an, heißt es aus Trossingen. Aufgrund der schwierigen Situation auf den Finanz- und Beschaffungsmärkten sowie angekündigter Preissteigerungen sei ein Ausblick auf den weiteren Verlauf allerdings mit vielen Unsicherheiten verbunden.

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