Neugart wehrt sich erfolgreich gegen Plagiate

Der Kippenheimer Getriebehersteller lässt auf der Hannover Messe Nachahmer aus dem Verkehr ziehen

 
Foto: oh
 

Kippenheim. Der Getriebehersteller Neugart hat sich erfolgreich gegen Nachahmer-Produkte aus Fernost gewehrt. Auf der weltgrößten Industriemesse, der Hannover Messe, ging das Unternehmen erneut gegen Plagiate vor. Diese kommen zumeist aus China. Und das nicht zum ersten Mal.

Laut einer Studie der Europäischen Kommission bestehen fünf bis sieben Prozent des Welthandels aus Fälschungen, Plagiaten und Raubkopien. Allein in Deutschland entstehe so ein wirtschaftlicher Schaden von 29 Milliarden Euro pro Jahr. Neben dem rein finanziellen Schaden fürchten Firmen aber auch um ihr Image. Denn die Nachahmer sind oft gar nicht als solche zu erkennen, schmieren bei der Qualität dann aber spürbar ab.

Die Markenbotschaft von Neugart ist klar: „Nur Neugart hat ‚Das Original’“, sagt Thomas Herr, geschäftsführender Gesellschafter des Getriebeherstellers aus Kippenheim. Diese Aussage sei gleichzeitig eine Verpflichtung, den Kunden vor Nachahmerprodukten zu schützen. Auf der weltgrößten Industriemesse, der Hannover Messe, ist dies nun wieder erfolgreich gelungen.

So wurde auf der Messe ein chinesischer Anbieter von Getrieben entdeckt, der seine Produkte entsprechend der Markenbezeichnungen von Neugart anbot. Die Verwechslungsgefahr – neben der Bauart auch über den Namen der Getriebe – war groß. „Wir haben die Rechtsabteilung der Deutschen Messe eingeschaltet und so in kürzester Zeit einen Erfolg erzielt“, sagt Herr. Die Plagiate mussten vom Stand genommen werden.

Dass die Hersteller der Plagiate kaum Skrupel kennen, ist für Neugart nichts Neues. Bereits im Jahr 2013 bot ein chinesisches Unternehmen auf der Hannover Messe Planetengetriebe unter Verwendung von Bezeichnungen an, die mit den für die Neugart geschützten Marken verwechslungsfähig waren. Zur Verteidigung der Markenrechte wurde damals beim Landgericht Braunschweig eine einstweilige Verfügung erwirkt, mit der dem chinesischen Unternehmen die Nutzung dieser Bezeichnungen erfolgreich untersagt wurde. Damals gelang es Neugart innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Kenntnisnahme von der Markenverletzung die Benutzung dieser Bezeichnungen durch den chinesischen Anbieter noch auf der Messe zu unterbinden. 

Im Jahr 2015 gelang es Neugart bereits durch eine frühzeitige Einschaltung der Messeleitung im Vorfeld der Hannover Messe weitere Markenverletzungen durch den chinesischen Anbieter von vornherein erfolgreich zu verhindern. Mit Unterstützung chinesischer Markenanwälte gelang es schließlich sogar, das chinesische Unternehmen in China von der weiteren Benutzung der angegriffenen Bezeichnungen abzubringen. Die Markenrechte von Neugart sind auch in China geschützt.

Aus gutem Grund: Denn bereits seit 2004 ist Neugart äußerst erfolgreich in China tätig. „In China bewegen uns wir aktuell mit Riesenschritten vorwärts“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Neugart. „2016 sind wir auf dem chinesischen Markt um gut 28 Prozent gewachsen.“ Erst im März war dort eine neue Fabrik in Betrieb gegangen, in der aktuell etwa 70 Menschen arbeiten. Neugart hat dort 3,5 Millionen Euro investiert.

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