MVV auf dem Investoren-Karussell

Die EnBW verkauft ihre Anteile an dem Regionalversorger aus Mannheim – pikant daran ist der Zeitpunkt

 
Foto: mvv
 

Mannheim/Karlsruhe. Der Mannheimer Stadtwerkekonzern MVV bekommt einen neuen Investor. Das hat das börsennotierte Unternehmen jetzt bekanntgegeben. Laut eines Berichts des Handelsblatts mit Bezug auf Branchenkreise handelt es sich dabei um den britischen Finanzinvestor First State. Eine offizielle Bestätigung steht aber noch aus.

MVV hatte erklärt, dass die EnBW aus Karlsruhe und die Rheinenergie aus Köln ihr Paket von zusammen 45,1 Prozent verkaufen werden. Die Mehrheit der MVV hält nach wie vor die Stadt Mannheim. Der Deal kann nur über die Bühne gehen, wenn das Kartellamt und alle MVV-Gremien zustimmen.

Das Anteilspaket ist mächtig. Es hat einen Börsenwert von rund 750 Millionen Euro. Wie viel genau First State zahlt, ist allerdings nicht bekannt. Klar ist aber, dass der Deal etwas Geld in die Kasse auch der EnBW spülen wird. Das kommt vom Zeitpunkt her gelegen: Der Stromriese aus Karlsruhe kann gute Nachrichten dringend gebrauchen. Am morgigen Donnerstag steht die Bilanzpressekonferenz des Unternehmens an, das seinen Strommix immer noch stark auf fossilen Energiequellen speist.

MVV ist der einzige kommunale Versorger, der an der Börse notiert ist. Mit seinen 6100 Mitarbeitern erwirtschaftet der Konzern einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro.

Dass mit Rheinenergie und EnBW zwei Wettbewerber bei der MVV mit im Boot saßen, hatte hinter den Kulissen für Unruhe gesorgt. Rheinenergie war einst mit Unterstützung der Stadt eingestiegen. Die EnBW hingegen hatte sich selbst durchgeboxt. Mit dem Verkauf des Pakets könnte nun etwas mehr Ruhe einkehren.

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