Müllheim: Wird das Stadtmarketing wieder zur Chefsache?

Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich will die Wirtschaftsförderung zurück ins Rathaus holen. Im Februar soll der Gemeinderat über die Zukunft der Müllheim Marketing GmbH entscheiden.

 
Foto: Privat
 

Müllheim. Wenn sich Kommunen keine eigene Wirtschaftsförderung leisten wollen, erklären sie das Thema gern zur „Chefsache“. In Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) ist das bislang anders: Wirtschaftsförderung, Tourismus- und Stadtmarketing sind in der 20.000-Einwohner-Stadt Sache der Müllheim Marketing GmbH.

Fraglich ist jedoch, wie lange noch. Denn Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich will die Wirtschaftsförderung zurück ins Rathaus holen. „Die Bürgermeisterin ist eigentlich die erste Wirtschaftsförderin“, sagte Siemes-Knoblich der „Badischen Zeitung“ (BZ). Das Knüpfen von Kontakten und die Akquisition neuer Unternehmen zählten zu den „klassischen Aufgaben“ einer Rathauschefin.

An der Müllheim Marketing GmbH hält die Stadt Müllheim zwar mit 51 Prozent die Mehrheit, doch die alleinige Macht hat sie nicht. Denn mit der Sparkasse Markgräflerland (28,3 Prozent), der Volksbank Müllheim (14,1) sowie den Unternehmen Hellma (2,8), Auma (1,9) und Neoperl (1,9) hat auch die örtliche Wirtschaft ein Wörtchen mitzureden.

Eine rasche Entscheidung wäre wünschenswert: Seit der damalige Geschäftsführer Steffen Weiser im vergangenen Sommer gekündigt hat, ist die Zukunft der Müllheim Marketing GmbH praktisch ungewiss. Die drei Mitarbeiter der Gesellschaft seien allesamt von der Stadt „geliehen“, so Interims-Chef Günter Danksin in der „BZ“.

Lokalgrößen wie der Müllheimer Volksbank-Boss Rudolf Köpfer sprechen sich bereits für die Integration der Wirtschaftsförderung in die Stadtverwaltung aus. Bürgermeisterin Siemes-Knoblich dürfte das gefallen. Nicht zuletzt tue es der Stadtkasse gut: Mit der Rolle rückwärts könne Müllheim etwa 50.000 Euro im Jahr sparen. Im Februar soll der Gemeinderat entscheiden.

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