Mit der Seilbahn in den Hörsaal

Die Hochschule Pforzheim arbeitet an einem emissionsfreien Campus. Die Begründung dafür erscheint einleuchtend

 
Foto: Hochschule Pforzheim
 

Pforzheim. Die Hochschule Pforzheim gehört nach eigener Aussage zu den Studieneinrichtungen, die durch  das Wissenschaftsministerium des Landes eine Förderung im Rahmen des Ideenwettbewerbs "Mobilitätskonzepte für den emissionsfreien Campus" erhalten. Eine Gruppe um Jörg Woidasky, Professor für Nachhaltige Produktentwicklung, wird im Verlauf des Jahres zusammen mit verschiedenen Partnern wie beispielsweise Nahverkehrsgesellschaften Maßnahmen weiter entwickeln, die im ersten Schritt den CO2-Ausstoß der Hochschule bis 2030 halbieren soll.

Im Oktober 2019 sollen dann drei der bislang elf Hochschul-Projekte für eine Anschlussfinanzierung zur Konkretisierung der Konzepte ausgewählt werden. Zu diesen Projekten gehört eine Mitfahr-App ebenso wie der Ausbau des Nahverkehrs oder auch eine Entzerrung der Anfangszeiten in Schulen und Hochschulen, um überlastete Stadtbusse zu vermeiden. Zu den spektakulärsten Ideen gehört aber eine Seilbahn zwischen Innenstadt und Hochschul-Campus. Nach Einschätzung von Woidasky hat diese Idee "langfristig durchaus eine Chance auf Realisierung".

Schließlich habe man in einer ersten Abschätzung keine unüberwindbare Hürde gefunden – und laut "Pforzheimer Zeitung" gab es sogar schon in den 1980er Jahren derartige Anregungen aus dem Rathaus. Zudem liegen in Nachbarschaft zum Campus wichtige Naherholungsgebiete der Stadt, was zu einer weiteren Auslastung führen könnte. In einer ersten Schätzung werden Kosten in Höhe von 17 Millionen Euro genannt.

Doch warum will man von Seiten des Landes überhaupt an den Hochschulen das Denken um andere Formen der Mobilität forcieren? "Ein Campus ist eine Stadt im Kleinen und deshalb ideal geeignet, um innovative Konzepte in der Praxis zu erproben. Die wissenschaftliche Dynamik und wachsende Studierendenzahlen erfordern einen wachsenden Flächenbedarf. Damit einher geht ein entsprechendes Verkehrsaufkommen. Deshalb brauchen wir intelligente, ökologische Mobilitätslösungen, die im Idealfall auch spannende Herangehensweisen für die Städte als Ganzes aufzeigen", so Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Die Hochschule Pforzheim wurde 1877 als Herzogliche Kunstgewerbeschule und Fachschule für Metallbearbeitung gegründet. Heute ist die Schule mit den drei Fakultäten Gestaltung, Technik sowie Wirtschaft und Recht mit mehr als 6000 Studierenden, rund 780 Mitarbeitern und 196 Professoren zu den größten Einrichtungen im Land.

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