Manz wird gebremst

Aufträge werden nicht abgerufen – der Konzern steckt weiter im Minus

 
Foto: oh
 

Reutlingen. Von einem enttäuschenden Verlauf des ersten Halbjahres spricht Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender des Reutlinger Maschinenbauers Manz. „Wir sind gut in das Jahr gestartet. Daher ist es natürlich enttäuschend, dass unsere Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells nicht greifen.“ Doch woran liegt das?

Zunächst die Zahlen: Im ersten Halbjahr sinkt der Umsatz des Unternehmens um gut acht Prozent auf 132,8 Millionen Euro. Sorgenkind ist das Solargeschäft, das mit einem Umsatz von gerade mal 22 Millione Euro nur noch ein Drittel des Volumens aus dem Vorjahr liefern konnte. Alle anderen Segmente legen zu. Die Elektroniksparte hat ihren Umsatz sogar auf 66 Millionen Euro verdoppelt. Doch das starke Minus der Solarmaschinen steckt dem Konzern in den Knochen und lässt sich nicht so leicht abschütteln.

Dabei sind die Aufträge da. Nur: Die Kunden rufen sie nicht ab. Die Terminverschiebung sei dadurch bedingt, dass die Gebäude, in denen die Manz-Maschinen mal stehen sollen, noch nicht fertig sind. Die Folge für die Reutlinger: Das Projekt verzögert sich erneut.

Paradox: Ausgerechnet im Solargeschäft verdient Manz Geld. Die boomende Elektroniksparte hat ihr Minus zwar fast halbiert, steckt mit einem Verlust von fast fünf Millionen Euro aber immer noch knietief im Dispo. Auch das Batteriegeschäft ist noch lange nicht rentabel, reißt mit einem Minus von mehr als sechs Millionen Euro ein tiefes Loch in die Bilanz.

So steht unterm Strich ein Verlust von 3,4 Millionen Euro. Das ist immerhin eine Millionen weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Ob Manz es aber mal in die schwarzen Zahlen schaffen wird, ist aktuell nicht absehbar.

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