Märklin: Opfer des Erfolgs

Die Produkte des Modelleisenbahnhersteller sind wieder gefragt. Doch jetzt kommt man mit der Herstellung nicht hinterher, wie Eigentümer Michael Sieber sagte. Das hat mit dem Boom anderer Branchen zu tun

 
Foto: Märklin
 

Göppingen. Man kann es so zusammenfassen: Jahrelang hat Michael Sieber zusammen mit seinem Sohn Florian den Traditionshersteller Märklin nach der Insolvenz 2009 saniert. Die Umsätze liegen nach eigener Aussage recht stabil bei 108 Millionen Euro, das Unternehmen ist laut Sieber profitabel. Und jetzt zahlen sich die Investitionen aus: Die Nachfrage nach den Loks, Wagen und Schienen sind wieder gefragt, der Auftragseingang habe einen Sprung verzeichnet, wie Sieber dem "Handelsblatt" sagte.  

Allerdings gibt es ein Problem bei der Aufgabe, die Nachfrage in Umsatz umzumünzen: "Wir tun uns schwer, Mitarbeiter für die Produktion zu finden", wird Sieber zitiert. Die Nachfrage zu bewältigen fällt deshalb schwer – dabei steht jetzt das wichtigste Datum der Branche an, Weihnachten. Sammler warten schließlich auch mal auf ein Modell. Kindern wollen dagegen was unterm Weihnachtsbaum haben. 

Das Problem von Sieber kann klar benannt werden: An beiden Produktionsstandorten von Märklin am Stammsitz in Göppingen sowie im ungarischen Györ gibt es im Umfeld mit Daimler, Audi und deren Zulieferern starke Wettbewerber um Arbeitskräfte. Wie die Herausforderung gemeistert werden soll, sagte Sieber indes nicht. Allerdings sei die Produktion wo möglich bereits modern und automatisiert. Die Detailgenauigkeit der Lokomotiven und Wagen erfordert aber nach wie vor den großen Einsatz von Handarbeit.

Familie Sieber hat mit der Simba-Dickie-Gruppe in vergangenen drei Jahrzehnten einen der führenden Spielwarenfabrikanten aufgebaut. Zur Gruppe gehören neben Märklin Marken wie Schuco, Majorette, Noris und Big mit dem Kleinkind-Rutscherauto Bobby-Car. 

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