Liqui Moly übt sich in Bescheidenheit

Geringer Umsatzanstieg, dafür deutliche Mehrkosten bei Transport, Marketing und Personal

 
Foto: Liqui Moly
 

Ulm. Der Schmierstoff-Spezialist Liqui Moly muss sich im aktuellen Jahr mit einem knappen Umsatzanstieg zufrieden geben. 544 Millionen Euro bedeuten gegenüber 2017 gerade mal ein Plus von zwei Prozent. „Die internationalen Handelskonflikte, der heiße Sommer und Kostensteigerungen, darunter vor allem die dramatisch gestiegenen Rohölpreise, haben unser Umsatz- und Ertragswachstum deutlich abgekühlt“, sagt Geschäftsführer Ernst Prost. Die Zahl der Mitarbeiter ist um 24 auf 848 gestiegen.

Waren die vergangenen Jahre von hohen Wachstumsraten geprägt, verlief das Jahr 2018 moderat – von einer Ausnahme abgesehen: Der Oktober entwickelte sich mit beinahe 54 Millionen Euro Umsatz und einem Wachstum von 34 Prozent zum erfolgreichsten Monat in der mehr als 60-jährigen Firmengeschichte.

Die Dellen im Export federte auch das zarte Wachstum im schwer umkämpften deutschen Markt nicht ab. „Unter den gegebenen Umständen sind zwei Prozent Wachstum in Deutschland und Österreich ein echter Erfolg“, so der zweite Geschäftsführer Günter Hiermaier. „Schließlich nimmt die Zahl der Wettbewerber zu, aber der zu verteilende Kuchen bleibt gleich groß.“

Parallel zum geringer gestiegenen Umsatz wuchsen die Kosten für das Unternehmen dramatisch. Zu den veranschlagten Investitionen für zusätzliche Warenwirtschaftskonzepte, eine neue Software und ein weiteres Tanklager in Höhe von rund elf Millionen Euro addierten sich Mehrkosten aufgrund gestiegener Rohstoffpreise von rund sechs Millionen Euro und wegen des Wetters: Die langanhaltend hohen Temperaturen im Sommer machten den Rhein nur eingeschränkt oder überhaupt nicht schiffbar, weshalb sich der Transport von Rohstoffen und Fertigwaren verteuerte. Man habe in diesem Jahr Mehrkosten für die Logistik von 1,2 Millionen Euro gezählt, so Prost. Auch die Marketingausgaben seien gestiegen. Unter anderem weil Liqui Moly als Sponsor der US-amerikanischen Basketballmannschaft Chicago Bulls eingestiegen ist.

Liqui Moly wurde 1957  gegründet. Das Unternehmen entwickelt und produziert Motoröle und Additive. Ernst Prost, langjähriger geschäftsführender Gesellschafter, hatte sein Unternehmen vor einem Jahr an die Würth-Gruppe verkauft. „Auf meiner Visitenkarte steht zwar nur noch Geschäftsführer und nicht mehr Gesellschafter, ansonsten bleibt aber alles wie bewährt“, so Prost.

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