Liqui Moly kürzt die Prämie

Firmenchef Ernst Prost zieht die Reißleine: Statt 11.000 Euro gibt es für die Mitarbeiter deutlich weniger. Das niedrige Rheinwasser ist ein Grund dafür

 
Foto: Liqui Moly
 

Ulm. Noch vor einem Jahr sorgte der Schmierstoffhersteller Liqui Moly für besondere Schlagzeilen: 11.000 Euro gab es als Prämie für den Erfolg des vorangegangenen Jahres. Für jeden Mitarbeiter. Da konnte selbst Porsche mit 9700 Euro an Prämie nicht mithalten. 

Doch solche Rekorde gab es heuer nicht zu vermelden. Denn das Jahr 2018 blieb nach Angaben des Geschäftsführers Ernst Prost deutlich hinter den Erwartungen zurück: Anstatt um zehn Prozent wuchs das Unternehmen nur um zwei Prozent auf 544 Millionen Euro. Dr Ertrag stieg sogar nur um ein Prozent. Als Gründe gab Prost ein ganzes Bündel an: Von Kursturbulenzen bei Währungen über diverse Handelsstreitigkeiten der USA bis zur wirtschaftlichen Lage in verschiedenen Regionen der Welt. Aber auch das Wetter im Heimatmarkt stellte sich gegen Liqui Moly: Durch die langanhaltende Dürre und den niedrigen Wasserstand des Rheins mussten die Ulmer auf Lastwagen zum Transport des Rohöls zurückgreifen – was am Ende mit einer Million Euro mehr an Logistikkosten zu Buche schlug. 

Allerdings lässt Prost trotz der schlechten Nachrichten seine Mitarbeiter nicht im Stich: 2000 Euro zahlt er dennoch als Prämie – auch wenn die Statuten für derlei Zahlungen in einer solchen Situation eigentlich keine Zahlung vorsehen. Dennoch zollt der Geschäftsführer der Teamleistung Tribut. 

Ob es im laufenden Jahr wieder besser läuft? Schwer zu sagen. Denn: Nach Angaben der "Augsburger Allgemeinen" hat man bei Liqui Moly aktuell nach einer Umstellung mit IT-Problemen zu kämpfen, was Auswirkungen auf die Bestellungen und Auslieferungen hat.

Liquid Moly wurde 1957 gegründet und ist heute auf die Herstellung von Additiven, Schmierstoffen und Motorenölen spezialisiert. Das Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und gehört seit 2018 zur Würth-Gruppe.

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