Lamy baut die Chefetage um

Bei der Füller-Firma muss der Chef Bernhard Rösner überraschend gehen. Dafür übernimmt ein Trio das Ruder

 
Foto: pr
 

Heidelberg. Nach 12 Jahren an der Spitze von Lamy hat Bernhard Rösner den Posten des Geschäftsführers räumen müssen. Darüber berichtet das "Handelsblatt". Rösner kam als erster familienfremder Chef zu den Heidelbergern und verordnete dem Traditionsunternehmen eine Kur: Er inszenierte Lamy erfolgreich als Lifestylemarke und trieb die Internationalisierung voran. Kurz vor seinem Abgang soll er noch die Unterschrift für weitere Läden im Ausland gegeben haben – unter anderem in Taiwan, Armenien und der Mongolei. 

Über die Gründe für den Abgang wird spekuliert. So sollen die Gesellschafter mit dem Tempo in Sachen Digitalisierung unzufrieden gewesen sein. Rösner hat demnach die Notwendigkeit zwar erkannt, aber nicht besonders forciert. Dies lässt sich auch in einem kurzen Statement des neuen Vertriebschefs Thomas Rapp gegenüber dem "Handelsblatt" ablesen: "Es geht nicht um einem radikalen Kurswechsel, sondern um eine Weiterentwicklung." 

An der Spitze von Lamy steht künftig ein Dreigestirn aus Eigengewächsen: Thomas Rapp verantwortete bislang den DACH-Vertrieb und nun eben weltweit. Der bisherige kaufmännische Leiter Peter Utsch zeichnet jetzt zusätzlich auch für Fertigung und Logistik verantwortlich. Beate Oblau ist als Geschäftsführerin verantwortlich für Marketing und Produktentwicklung. 

Lamy wurde 1930 von C. Josef Lamy gegründet – er war zuvor Exportmanager eines Schreibgeräteherstellers aus den USA. Heute ist das Unternehmen Marktführer in Deutschland, wobei 40 Prozent des Umsatzes von 130 Millionen Euro um Export erwirtschaftet wird. 

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