Konzernumbau reißt Löcher in die Schuler-Bilanz

Der Pressenbauer leidet unter dem selbst verordneten Umbruch – doch Finanzchef Kamphausen macht Hoffnung

 
Foto: oh
 

Göppingen. Der Maschinenbauer Schuler hat Zahlen für das Jahr 2019 vorgelegt. Wie zu erwarten war, wird die Bilanz des Göppinger Unternehmens durch den internenen Umbau schwer belastet. Doch Finanzchef Thomas Kamphausen macht Mut: „Wir erwarten 2020 keine wesentlichen Sonderaufwendungen.“

Diese Aussage des CFOs stammt jedoch vom 4. März, also bevor die Corona-Krise in Deutschland akut wurde. Wie sich diese auf die Bilanz auswirkt, kann man heute noch nicht sagen. Die Zahlen von 2019 haben hingegen Gewissheit.

Und demnach ist der Umsatz des Presseherstellers um mehr als sechs Prozent auf 1,14 Milliarden Euro gesunke. Auch Auftragseingang und Auftragsbestand liege deutlich unter dem Vorjahr. Gravierender noch: Schuler ist durch den Umbau tief in den roten Zahlen gelandet. Um fast 100 Millionen Euro sie das Geschäft im zurückliegenden Jahr belastet worden, so Kamphausen. Unterm Strich steht so ein Verlust von 122 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Schuler noch einen zarten Gewinn von 13,5 Millionen Euro eingespielt.

Schuler hatte Ende 2019 bekanntgegeben, seinen Werkzeugbau zu verkaufen. Das hat Arbeitsplätze gekostet. Die Zahl der Beschäftigten im Konzern sinkt um 298 auf 6276. 257 sind allein in Deutschland weggefallen, davon 200 im Werkzeugbau.

Gut möglich, dass die deutschen Standorte noch weiter bluten werden. Die Lokalisierung von Produktion und Wertschöpfung sei Teil des Zukunftskonzepts, teilt Schuler mit. China und Brasilien werden in ihrer Bedeutung gestärkt. Aktuell sind noch zwei Drittel der Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt. Hier wird die Produktion künftig in Erfurt konzentriert.

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