Konstanz gibt's bald in rund

Der Künstler Yadegar Asisi stellt sein Panorama-Projekt vor. Der dafür nötige Neubau kostet mehrere Millionen Euro und wird ein Hingucker – und der Investor kommt aus dem Schwarzwald

 
Foto: SAUERBRUCH HUTTON (Visualisierung)
 

Konstanz. Das nötige Gebäude ist erst in der Planung, die extrem kontroverse Diskussion rund um das Ob und Wie in der Stadt ist kaumverklungen – doch den Künstler Yadegar Asisi ficht all das nicht an: Er arbeitet bereits mit Hochdruck an einem Panorama, das in seiner 360-Grad-Ansicht all die großen und kleinen Geschichten rund um die Zeit des Konzils zwischen den Jahren 1414 bis 1418 in verschiedenen Erzählsträngen abbildet. Dafür hat er Statisten in einem Studio in Berlin sowie verschiedene Orte in der Stadt  fotografiert.

Warum die Eile? Bereits in zwei Jahren soll das Panorama zum Publikumsmagnet in Konstanz werden. Und dafür müssen eben zwei Dinge fertig sein: Erstens die Ansicht selbst – mit 100 Metern Gesamtlänge und 30 Metern Höhe eben kein gewöhnliches "Bild", dafür in der typischen Art von Asisi eine Kombination realer und computergenerierter Szenen.

Und zweitens ein adäquater Bau: Das Büro Sauerbruch Hutton aus Berlin (Matthias Sauerbruch stammt aus Konstanz) hat einen ersten Entwurf gestaltet, der mit seiner runden Form, der wie üblich bei dem Büro farblich aufwändig gestalteten Fassade und nicht zuletzt der Höhe von 50 Metern das Zeug zum Hingucker am westlichen Stadteingang hat. Neben einem 600 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich mit mehreren Etagen, um das Panorama auf Augenhöhe bestaunen zu können, plant die Investorengruppe im obersten Stockwerk einen großzügigen Restaurantbereich. Insgesamt soll in das Projekt ein "ordentlicher zweistelliger Millionenbetrag" investiert werden, wie der Kopf der Investoren Wolfgang Scheidtweiler sagte.

Der Pforzheimer Scheidtweiler kennt sich in der Branche bestens aus: Nicht nur betreibt seine Gruppe seit 2014 erfolgreich ein Asisi-Panorama in Pforzheim – die ganze Gruppe baut aktuell an mindetens vier Standorten im Land Hotels, hat bereits mehrere im Portfolio, dazuhin einen Mineralbrunnen und eine Reihe Brauereien, darunter Palmbräu, Hatz-Moninger und die Ruppaner Brauerei in Konstanz. Die gesamte Gruppe beschäftigt gut 900 Mitarbeiter.

Wobei Scheidtweiler nicht als klassischer Investor mit hohen Renditeerwartungen gilt. Lieber schaut sich der 72-Jährige Projekte genauer an und gibt ihnen Zeit, das Angetrebte zu erreichen.

Kein Wunder also, dass der Konstanz OB Uli Burchardt allen Kontroversen zum Trotz hohe Stücke auf das Panorama-Projekt hält: "Es ist eine große Chance, die Zufahrt zur Stadt nicht nur optisch deutlich aufzuwerten."

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