Klingel stellt Shop ein

Der Versandhändler hat offenkundig die Chancen durch die Übernahmen aus der Creatrade-Holding falsch eingeschätzt

 
Foto: Klingel
 

Pforzheim. Die Klingel Gruppe stellt Anfang kommenden Jahres den Versender Conleys ein. Das bestätigten die verschlossen agierenden Pforzheimer dem Branchendienst "Textilwirtschaft". Das Aus ist aus einem Grund bemerkenswert: Klingel hatte Conleys zusammen mit den Marken Impressionen, Mia-Villa und dem Werbemittelspezialisten Schneider Versand erst Mitte 2017 aus der Insolvenzmasse der Creatrade-Holding übernommen. Die Gruppe soll zum Zeitpunkt der Schieflage 750 Mitarbeiter beschäftigt und mehr als 200 Millionen Euro umgesetzt haben. 500 Mitarbeiter wechselten zu Klingl, ebenso wurde die Logistik zentralisiert.

Die damit verbundenen Hoffnungen haben sich nun offenkundig nicht erfüllt. Bereits im Frühsommer wurde Mia-Villa eingestellt, Conleys soll im ersten Quartal 2020 folgen. Ob die Kunden wie von Klingel angedacht zu Impressionen wechseln werden, bezweifeln Branchenkenner: Die Zielgruppen sind zu unterschiedlich. Allerdings wird das Aus für Klingel abgemildert – die Kundenbeziehungen bleiben nutzbar.

Die Klingel Gruppe, die offiziell unter K-Mail Order firmiert, gehört zu den größten Versandhändlern in Deutschland. Das Unternehmen wurde 1923 von Robert Klingel als Händler hochwertiger Mode gegründet. Im Jahr 2017 setzte das Unternehmen mit 2855 Mitarbeitern rund 1,044 Milliarden Euro um. Zur Gruppe gehören rund 15 Marken rund um Mode und Schmuck.

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