Kartellamt stoppt Heideldruck bei MBO-Übernahme

Der Maschinenbauer wollte sich Zugang zu neuen Geschäftsfeldern verschaffen – doch daraus wird nichts

 
Foto: mbo
 

Oppenweiler/Heidelberg. Die MBO-Gruppe aus Oppenweiler, Rems-Murr-Kreis, wird nicht Teil des Maschinenbaukonzerns Heideldruck. Das hat das Bundeskartellamt jetzt entschieden. „Der Marktführer würde mit der MBO-Gruppe seinen wesentlichen Wettbewerber übernehmen“, sagt Andreas Mundet, Präsident des Bundeskartellamts.  

Mehr als ein halbes Jahr ist es nun her, dass Heideldruck seine Pläne öffentlich machte, das schwäbische Unternehmen zu schlucken. Gemeinsam sollte das Angebot im Wachstumsmarkt der Weiterverarbeitung digital gedruckter Produkte ausgebaut werden. MBO-Chef Thomas Heininger sprach seinerzeit von „einem wichtigen strategischen Schritt, um den Prozess der Digitalisierung und den Ausbau der digitalen Produktion im Postpress-Bereich weiter konsequent voranzutreiben zu können“.

„Wir haben den Markt sehr intensiv ermittelt“, sagt Mundt. In diesem Marktsegment gebe es europaweit nur vier Unternehmen. Ein Zusammenschluss würde zu einer marktbeherrschenden Position führen. Der Wettbewerb würde ausgehebelt.

Zwar ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig. Heideldruck sendete aber Signale, dass man sie akzeptieren werde. „Wir nehmen die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis und gehen unseren Weg, auch wenn wir auf die künftige Marktstellung des kombinierten Unternehmens eine andere Sicht haben“, sagt Konzernchef Rainer Hundsdörfer. Nach der Entscheidung würden beide Unternehmen ihr Geschäft getrennt und unabhängig fortführen. 

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren