Junghans reif fürs Museum

Der Uhrenhersteller belebt am Stammsitz den historischen Terassenbau neu. Im Innern wird nun die Geschichte der Uhrenindustrie im Schwarzwald erzählt – auch dank eines Norddeutschen

 
Foto: pr
 

Schramberg. Gut Ding will Weile haben. Auch ein Museum. So lässt sich das Zustandekommen des neuen Junghans-Museums am Stammsitz kompakt zusammenfassen. Im Rahmen eines Festakts wurde jetzt eröffnet, was vor sechs Jahren begonnen hat: 2012 hat Hans-Jochem Steim, Eigentümer des Uhrenherstellers Junghans und der Immobilienverwaltung Geißhalde, den sogenannten Terrassenbau vom Diehl-Konzern gekauft. Damals gammelte der denkmalgeschützte Bau schon seit Jahren vor sich hin.

Damit hatte Steim einen architektonisch hochwertigen Bau – die ehemalige, 1918 eröffnete Junghans-Produktion schmiegt sich mit neun Terrassen tatsächlich an die Topographie an – aber nicht wirklich eine Idee, was damit geschehen könnte. Erst zwei Jahre später ergab sich für den in der Uhrenszene gut vernetzten Steim der Kontakt zum Uhrensammler Heinrich Engelmann aus Vechta: Der hatte über Jahrzehnte eine veritable Sammlung an Schwarzwälder Uhren und Orchestrien aufgebaut. Rasch war die Idee eines Museums im Terrassenbau geboren.  

So wurde über mehrere Jahre nun der Bau mittels neuem Schrägaufzug und diverser weiterer Renovierungen und Sanierungen bemerkenswert zum Museum aufgewertet. Zur Investitionssumme hält sich Eigentümer Steim bedeckt. Nur so viel lässt er durchblicken: Allein aus öffentlichen Geldern wurde das Projekt mit rund 900.000 Euro gefördert.  

Nun präsentiert das eindrucksvolle Museum nicht allein Uhren aller Art – wobei es natürlich im Museumsshop Junghans-Zeitmesser zu kaufen gibt – sondern zugleich eine eindrucksvolle Zeitreise rund um die Uhrenindustrie und ihre Innovationsfähigkeit in und um Schramberg und dem Schwarzwald mitsamt einem Blick auf die entstehende Zulieferindustrie. 

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