Investor steigt bei Weber Automotive ein

Die Familie gibt die Mehrheit an dem Markdorfer Unternehmen ab. Die Kapitalerhöhung hatte sich abgezeichnet – der Zulieferer ist zu erfolgreich.

 
Foto: pr
 

Markdorf. Die international tätige Investmentgesellschaft Ardian übernimmt – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – die Mehrheit an Weber Automotive. Die Gründerfamilie Weber wird laut einer Mitteilung "weiter signifikant am Unternehmen beteiligt bleiben und mit dem bestehenden Management die weitere Entwicklung mit vorantreiben". Nähere Angaben zur Transaktion wurden nicht gemacht.

Die Notwendigkeit zur Neustrukturierung hatte sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet. Weber hat als Zulieferer für komplexe Motor- und Getriebekomponenten für Autos, Nutzfahrzeuge und Freizeitmobile einen guten Ruf. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder signifikante Aufträge gewonnen, in den vergangenen vier Jahren stieg der Umsatz von 74 Millionen auf 306 Millionen Euro. Für das laufende Jahr wird auch aufgrund einer Akquisition der Anstieg auf 367 Millionen Euro erwartet.

Die Kehrseite: Das Hochfahren der Produktion bei neuen Aufträgen kostet Geld. Deshalb gab es beispielsweise im Jahr 2013 einen signifikanten Konzernfehlbetrag und die Auslastung war ungenügend. Die wurde 2014 zwar deutlich gesteigert und der Konzern war wieder im Plus. Dennoch war Ende des Jahres eine umfangreiche Neustrukturierung der Fremdfinanzierung notwendig. Die brachte über eine Konsortialfinanzierung 75 Millionen Euro und 20 Millionen US-Dollar zur Ablösung bestehender Kredite und als neue Linien. Um das weitere Wachstum und vor allem die weitere Internationalisierung in Richtung Asien voranzutreiben, reichte das aber nicht aus. Der Einstieg von Ardian erscheint deshalb konsequent.

Ardian wurde 1996 von Dominique Senequier gegründet und verwaltet in verschiedenen Fonds rund 55 Milliarden US-Dollar. 430 Mitarbeiter in zwölf weltweit verteilten Büros überwachen die Investments.

Albert Weber hat sein Unternehmen 1969 gegründet, heute arbeiten rund 1300 Mitarbeitern an sechs Standorten in Europa und den USA für den Konzern.

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