Intersport ohne Vorstandschef

Kim Roether verlässt die Genossenschaft in wenigen Tagen. Den Verbund trifft das Aus unvorbereitet

 
Foto: pr
 

Heilbronn. Bereits am 15. Juni wird Kim Roether seinen letzten Arbeitstag als Vorstandschef beim Sportartikel-Händlerverbund haben. Er lege den Posten "aus persönlichen Gründen" nieder, wie es in einer Mitteilung heißt. Roether war seit Oktober 2007 Vorstand und seit 2014 dessen Vorsitzender. Knud Hansen, Aufsichtsratsvorsitzender von Intersport Deutschland, dankte Roether ausdrücklich für die "hervorragende Zusammenarbeit".

Der Verband wurde von Roethers Vorstoß offenkundig überrumpelt. Man hatte nicht einmal Zeit für die Suche nach einem Nachfolger. Der Posten solle "zeitnah besetzt werden". Als Interimslösung zieht der Unternehmensberater Harald L. Schedl vom Aufischtsrat in den den Vorstand ein.

Der Aufstieg von Roether an die Spitze des Verbundes war 2014 mit einer Schlammschlacht verbunden. Aufgrund grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten nahm damals Klaus Jost seinen Hut und verließ den Vorstand – er war als Chefeinkäufer beinahe eine Legende. Allerdings lieferten sich Jost und Roether einen erbitterten Streit um die Ausrichtung. Roether setzte sich mit seiner Digital-Strategie am Ende durch, die heute als Erfolg gewertet wird.

Die Intersport-Genossenschaft hat in Deutschland 900 Mitglieder, die 2017 einen Umsatz von 2,94 Milliarden Euro erwirtschafteten.

Übrigens: Noch mehr Personalmeldungen finden Sie in unseren Menschen-Dossiers, wie beispielsweise hier für den Juni.

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