"Innovation ist ein Modewort!"

Gleich zum Auftakttreffen des Netzwerks "Digitale Innovation" gibt es eine kontroverse Diskussion. Die Unternehmen profitieren derweil von Weiterbildungsprogrammen.

 
Foto: pr
 

Nagold. Ulrich Steger war Wirtschaftsminister in Hessen und VW-Vorstand und hat eine klare Meinung: "Innovation ist ein Modewort!" Dabei ging es ihm nicht um die Negierung des Faktischen, sondern um eine kluge wie differenzierte Betrachtung. Nur weil etwas ein "Label" trage, werde es nicht automatisch zukunftsfähig. Steger riet den Unternehmern stattdessen, präzise die gesellschaftlichen Entwicklungen im Blick zu haben: Ideen, die auf Teilen statt Besitzen basieren, stellen die bisherigen Produktionsabläufe in Frage und würden zum Umdenken zwingen.

Für Steger ein wichtiges Beispiel: der Taxikonkurrent Uber. Das Unternehmen ist erst seit sieben Jahren am Markt, besitzt kein eigenes Fahrzeug, macht Verluste in Milliarden-Dollar-Höhe – und ist dennoch der größte Anbieter von Fahrdienstleistungen weltweit und damit eine potenzielle Gefahr für etablierte Geschäftsmodelle. Laut Steger kann man an Uber zwei wichtige Merkmale einer echten Neuerung ablesen: Erstens müssen Neuerungen reifen und vom Kunden angenommen werden. Und zweitens braucht es einen "langen Atem", vor allem in finanzieller Hinsicht.

Das Netzwerktreffen beendete die erste Präsenzphase eines neuen Weiterbildungsprogramms, das der Landkreis Calw, die Stadt Nadold und die Hochschule Pforzheim aufgelegt haben: Es wird ein passgenaues akademisches Weiterbildungsprogramm rund um die Digitalisierung geboten. "Die Unternehmen haben die Möglichkeit, das Angebot mit zu gestalten und den Führungs- und Fachkräften anzubieten", so der Nagolder OB Jürgen Großmann.  



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