IMS Gear wächst – und die Region profitiert

Der Autozulieferer aus dem Schwarzwald kündigt neue Jobs und Investitionen an. Neben der Stammregion rückt jetzt aber ein weiterer Teil der Welt verstärkt in den Fokus

 
Foto: oh
 

Donaueschingen. Der Autozulieferer IMS Gear sieht sich als Gewinner der aktuellen Trends auf dem Automarkt. Die bloßen Finanzkennzahlen belegen das: 2017 hat das Unternehmen seinen Umsatz um sieben Prozent auf 515 Millionen Euro gesteigert, bei einer Umsatzrendite von etwa acht Prozent. Das entspricht dem Wert des Vorjahres. Gleichzeitig hat das Unternehmen 400 neue Stellen geschaffen, beschäftigt nun 3400 Menschen, davon 2150 in Deutschland. Seit 2013 hat das Unternehmen fast 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen, davon mehr als 500 in Deutschland.

IMS Gear hat seine Wurzeln im Schwarzwald und ist dort bis heute stark. Der Hauptsitz des 1863 gegründeten Unternehmens ist Donaueschingen, daneben hat es Werke in Eisenbach, Trossingen und Villingen-Schwenningen. Hier wird auch gerade erweitert: 20 Millionen Euro würden investiert, bis 2019 soll dort dann 200 Mitarbeiter beschäftigt sein. Unter anderem wird dort dann die neue Generation eines elektromechanischen Bremskraftverstärkers gebaut, was allein 20 Millionen Euro an Investitionen notwendig macht. 80 Millionen Euro will IMS Gear im laufenden Jahr investieren, mehr als die Hälfte davon in die deutschen Werke.

Allerdings verstärken die Schwarzwälder parallel die Anstrengungen in China: 30 Millionen der Investitionssumme im laufenden Jahr fließen dorthin. Das Führungstrio Dieter Lebzelten, Bernd Schilling und Wolfgang Weber sprach im Rahmen der Pressekonferenz davon, künftig 30 Prozent der Investitionen in China zu tätigen. Der Lohn dafür – ein kräftiger Umsatzsprung: Im abgelaufenen Jahr wurden in Fernost rund 40 Millionen Euro umgesetzt, in drei Jahren sollen es bereits 150 Millionen Euro sein.

Schaut man sich die Kundenstruktur an, dann wird auch klar, warum die Investitionen dort verstärkt werden: 80 Prozent des geplanten Umsatzes soll mit Stammkunden erwirtschaftet werden. Angesichts der Geschwindigkeit der dortigen Mobilitätswende ist klar, dass die IMS Gear-Kunden davon profitieren wollen und die Schwarzwälder regelrecht mitgezogen werden. 

IMS Gear produziert mechanische Getriebe und Antriebskomponenten im Bereich Lenken und Bremsen. Diese Bauteile werden gebraucht – unabhängig davon ob ein Auto von einem Verbrennungs- oder Elektromotor angetrieben wird. Doch auch elektrische Verstellantriebe – etwa zum Einstellen der Spiegel, des Lenkrads oder des Fahrersitzes – werden von IMS Gear entwickelt und in großen Stückzahlen produziert. „Wir fertigen pro Jahr zwischen 600 und 700 Millionen Einzelteile“, sagt Vorstand Bernd Schilling.

So sei das Wachstum des Unternehmens denn auch höher als das der Branche. Und das soll anhalten, so Schilling. Für das laufende Jahr hat IMS sich ein Wachstum von knapp zehn Prozent vorgenommen. Aktuell liege man im Plan.

IMS Gear gehört mehrheitlich der Familie Zimber-Morat. Zu 40 Prozent der Firma gehören der staatlichen Beteiligungsgesellschaft BWK.

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