IMS Gear: Plus mit Aber

Der Automobilzulieferer wächst auch in 2018 – allerdings weniger stark, als vom Vorstands-Trio erhofft. Grund zur Panik besteht aber nicht

 
Foto: IMS Gear
 

Donaueschingen. So kann es gehen: Geplant hatten die Vorstände Dieter Lebzelter, Bernd Schilling und Wolfgang Weber für IMS Gear mit einem Umsatzplus von rund neun Prozent in 2018 – am Ende waren es 3,5 Prozent. Der Umsatz liegt damit bei 533 Millionen Euro. Die konjunkturelle Abkühlung auf dem Automobilmärkten weltweit hat eben auch beim Kleingetriebespezialisten Spuren hinterlassen. Dennoch lag die Umsatzrendite noch bei guten 6,7 Prozent. Und auch das Investitionsvolumen blieb mit 107 Millionen Euro hoch. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs um 274 auf rund 3700 – in China um 152 Menschen, in Amerika um fünf und Europa um 117. 

Zwar bricht bei dem ohnehin zurückhaltend agierenden Trio keine Panik aus, dennoch stellt man klar: "Wir fahren auf Sicht." Zumal man auch für das laufende Jahr mit "konjunkturellen Unsicherheiten" rechne. Deshalb habe man für alle Märkte die Umsatzerwartungen nach unten korrigiert – es soll aber weiterhin bei einem Plus bleiben. Man rechnet mit einem Umsatzwachstum im "niedrigen einstelligen Prozentbereich", ähnlich wie in 2018. Das erste Quartal 2019 hat sich nach Angaben von Lebzelter "auf dem Niveau des ersten Vorjahresquartals bewegt". 

Was "auf Sicht" bei IMS Gear konkret bedeutet, haben zunächst die Mitarbeiter gespürt: Nach Angaben der Geschäftsführer wurde die Leiharbeit zurückgefahren (konkrekte Zahlen nannte man nicht), man habe die Schichtmodelle an die Auftragsvolumina angepasst, schmelze Arbeitszeitkonten ab und befristete Verträge teilweise nicht verlängert. Weitergehende Maßnahmen der gar Kündigungen seien laut Weber derzeit nicht geplant.  

Ohne zeigen sich die Geschäftsführer optimistisch: Was man aktuell merke sei vornehmlich dem technologischen Umbruch, sprich der Mobilitätswende geschuldet. Mittel- und vor allem Langfristig werde diese zu einer verstärkten Nachfrage führen. "Diese Perspektive bietet uns mit unserem Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen sowie dem ausgewogenen Produktspektrum für die Zukunft weiterhin gute Wachstumsmöglichkeiten", so Schilling.

Die Wurzeln von IMS Gear reichen bis ins Jahr 1863 zurück. Inzwischen hat sich das Unternehmen vornehmlich auf die Herstellung von Kleingetrieben für Komfortelemente wie Sitzlängeverstellungen und elektrische Heckklappen sowie Servolenkungen spezialisiert – schon heute stecken in vielen E-Mobilen Lösungen von IMS Gear.

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