Heideldruck geht von Verlust aus

Der Druckmaschinenhersteller korrigiert seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr in die roten Zahlen. Wo wird nun gespart?

 
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Heidelberg. Der Strukturwandel in der Druckindustrie ist nun auch bei einem der bedeutendsten Vertreter der Branche angekommen: bei der Heidelberger Druckmaschinen AG. Das börsennotierte Unternehmen war vielversprechend ins laufende Geschäftsjahr gestartet, sieht sich nun aber vor einer Trendwende. Nicht nur technisch, sondern auch auf dem Papier.

Bei Heideldruck beginnt das Geschäftsjahr mit dem April. Entsprechend hat das Unternehmen nun Zahlen für die ersten neun Monate seines Geschäftsjahres vorgelegt. Noch sieht man sich stabil – doch zum Bilanzstichtag wird es einen anderen Trend geben.

Mit einem Umsatz von 1,69 Milliarden Euro liegt Heideldruck fast genau auf dem Vorjahresniveau. Doch aktuell geht der Maschinenbauer davon aus, dass das traditionell starke vierte Quartal nicht mit dem Vorjahr mithalten kann. Die Konsequenz: Heideldruck kassiert seine Jahrsziele und ruft eine sogenannte Gewinnwarnung aus. Das ist übrigens nicht das erste Mal in der aktuellen Bilanzperiode: Bereits im Sommer hatte Heideldruck die damaligen Ziele nach unten korrigiert.

In diesem Falle wird die Gewinnwarnung ihrem Namen sogar gerecht. Denn statt einer schwarzen Null geht Heideldruck nun davon aus, dass man am Ende der Bilanz in den roten Zahlen landen wird. Den Vorjahresumsatz von 2,49 Milliarden Euro werde man wohl nicht erreichen. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen werde deutlich geringer ausfallen als bislang angenommen. Und weil Restrukturierungskosten und Investitionen in die neue Digitaltechnik noch nicht durch frische Einnahmen aufgefangen werden, werde es diesmal keinen Gewinn geben, sondern einen Verlust. In welcher Höhe? Das sagt das Unternehmen nicht konkret. „Leicht negativ“ werde das Nachsteuerergebnis ausfallen.

Offen ist auch noch, was nun passieren wird, um diese Entwicklung zu stoppen. Heideldruck hat zwar angekündigt, sein Portfolio zu bereinigen und Kosten zu sparen. Doch in welchem Umfang und wo genau – das ist noch geheim. Zuletzt hatte Heideldruck sich bereits von seiner Beschichtungssparte getrennt. Das spült dieses Jahr immerhin 25 Millionen Euro in die Kasse. Bei der aktuellen Gesamtlage ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

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