Heidelberg startet Digital-Offensive

Der Druckmaschinenhersteller will mehr an Verbrauchsgütern verdienen

 
Foto: oh
 

Heidelberg. Die Heidelberger Druckmaschinen hat in Wiesloch-Walldorf eine neue Tochterfirma gestartet. Die Heidelberg Digital Unit (HDU) hat viel vor: Sie soll zur führenden Plattform für Verbrauchsmaterialien rund um das Thema Offsetdruck werden. Das Unternehmen startet mit rund 50 Mitarbeitern.

Das Ziel ist mehr Umsatz, wie Firmensprecher Thomas Fichtl erklärt: „Auf dem Weltmarkt für Druckmaschinen sind wir mit etwa 40 Prozent Marktanteil führend. Bei den Verbrauchsgütern liegt unser Anteil aber nur bei etwa fünf Prozent.“ Nun ist das Geschäft mit Papier, Farben, Platten und Lacken aber um einiges größer. Während der Maschinenmarkt auf 2,5 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt wird, sind es bei den Verbrauchsgütern um die acht Milliarden. Hier sieht Heidelberg Luft nach oben.

In Zusammenarbeit mit einem Berliner E-Commerce-Spezialisten arbeitet Heidelberg nun daran, den E-Shop auszubauen und zu automatisieren. Die Heidelberg-Maschinen sind schon heute technisch in der Lage, Bestellungen selbst auszuführen. Aus dem eigenen Büro kennt man es vielleicht, dass mitten im Druck der Toner leer wird und die letzte Packung Papier aufgebraucht ist. Das kann mit den modernen Maschinen nicht passieren. Sie sind vernetzt und können quasi eigenständig Materialien im E-Shop einkaufen.

„Wir haben HDU gegründet, um für unsere Kunden das global führende digitale Ökosystem der Branche als Plattform zu bauen“, sagt Ulrich Hermann, Vorstand und Digitalchef bei Heidelberg. Aktuell erlöst der Konzern einen Umsatz von 100 Millionen Euro über das Internet. Diese Zahl wolle man mittelfristig verdreifachen, so Fichtl.

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