Haslach: die letzte Chance

Das Regierungspräsidium hat eine neue Variante zum Ausbau der B33 vorgelegt. Nun ist der Gemeinderat gefragt – und der bekommt Druck durch die Wirtschaft

 
Foto: econo (Screenshot)
 

Haslach. Gut 800 Menschen ließen sich das Ereignis nicht entgehen: Vertreter des Regierungspräsidiums Freiburg präsentierten in der Stadthalle eine neue Variante für die Umfahrung der Stadt Haslach – eine aufwändig produzierte Animation verdeutlichte dabei, was den Planern vorschwebt und was manch ein Beobachter schon als letzte Chance für die Stadt einordnet.

Es soll nämlich keinen Tunnel geben, dafür wird die Bundesstraße im wesentlichen auf dem Damm der Kinzig eng an der Stadt vorbeigeführt. Unter anderem ein großes Brückenbauwerk und die Untertunnelung der Bahnstrecke sowie eines Kanals muten dabei schon in der Visualisierung recht spektakulär an. Der Mehrheit der Anwesenden schien zu gefallen, was präsentiert wurde.

Das ist aus einem Grund wichtig: Bislang hat man sich in Haslach immer auf eine Tunnellösung fokusiert. Zuletzt sprach sich der Gemeinderat vor acht Jahren deutlich gegen eine oberirdische Lösung aus. Generell zieht sich das Projekt der Umfahrung bereits seit Jahrzehnten hin – und Haslach ist dadurch eines der letzten Nadelöhre der Strecke quer durch den Schwarzwald zwischen der Autobahn 5 und der 81 geworden. Täglich fahren bis zu 26.000 Fahrzeuge durch den Ort, die Staus an den sechs Kreuzungen der Durchfahrt haben es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht.

Kein Wunder, dass sich auch die IHK Südlicher Oberrhein in die Diskussion einmischt: "Haslach ist die letzte schlimme Engstelle für die B33", fasst es Steffen Auer als IHK-Präsident zusammen. In einer Umfrage unter den Unternehmen der Region hätte sich gezeigt: "Dieses Projekt hat höchste Priorität." Manche Betriebe würden aufgrund der Verkehrsanbindung über eine Abwanderung nachdenken.

Das Fazit von Auer ist deshalb klar: Ein Tunnel sei nicht zu finanzieren, das müsse man akzeptieren – "jetzt haben wir eine tragbare Lösung. Die sollte jetzt verfolgt werden."

Damit ist der Druck auf den Gemeinderat hoch, er wird sich im März mit dem Thema befassen.

Wobei vier Zahlen eigentlich für sich sprechen: Der Tunnel wird mit einem Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro geschätzt, die jetzt vorgestellte Lösung mit 80 Millionen. Die aktuelle Lösung könnte in zwölf Jahren fertig gestellt sein – eine Terminierung für den Tunnel wagt seriös niemand.

Man darf ergo gespannt sein, wie sich das Gremium positionieren wird.

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