Hand drauf!

Das Land vergibt zum 32. Mal den Rudolf-Eberle-Preis: Das Spektrum der Ausgezeichneten reicht von Handprothesen bis zur mobilen Produktion von Beton-Fertigteilen. Laut Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut haben alle Preisträger ein verbindendes Element.

 
Foto: Jigal Fichtner für econo
 

Stuttgart. Der Landes-Innovationspreis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. "Mit dem Preis prämieren wir zukunftsweisende Ideen, die unsere mittelständischen Unternehmen jedes Jahr umsetzen und auf den Markt bringen. Wir wollen damit die außergewöhnlichen Ideen auch nach außen sichtbar machen", so Hoffmeister-Kraut im Rahmen der Verleihung. Dabei lobte sie "die hohe Qualität der eingereichten Bewerbungen". Hoffmeister-Kraut: "Alle Ausgezeichneten tragen mit ihren Ideen dazu bei, dass Baden-Württemberg die bundesweit führende Innovations- und Wirtschaftsregion ist und bleibt."

Die Preisträger sind in diesem Jahr:

Die Vincent Systems aus Karlsruhe erhielt 25.000 Euro für eine Bionische Handprothese. Mit der neu entwickelten künstlichen Hand ist es erstmals möglich, eine prothetische Versorgung für nahezu alle Altersklassen, Größen und Formen der Hand zu gestalten. Kern der Innovation ist die weltweit kleinste, leichteste und leistungsfähigste bionische Handprothese, die über die Muskelsignale des Prothesenträgers elektronisch gesteuert werden kann. Die Handprothese ist in unterschiedlichen Größen und auch als Baukastensystem für die Versorgung von Teilen der Hand verfügbar, wenn es beispielsweise darum geht, nur den Daumen oder einzelne Finger zu ersetzen.

Die Pinion aus Denkendorf erhielt 15.000 Euro für ihr Schaltgetriebe für Fahrräder. Erstmals wird ein aus dem Automobilbau bekanntes Schaltgetriebekonzept auf Fahrräder übertragen. Dabei wird das neu entwickelte Stirnradgetriebe in den Fahrradrahmen integriert. Durch die Verwendung von zwei Teilgetrieben werden 18 Gänge mit einer Übersetzungsbandbreite von mehr als 630 Prozent realisiert, ohne dass es zu Gangüberschneidungen kommt. Durch das Gehäuse ist das Getriebe vor äußeren Einflüssen geschützt und somit wartungsarm. Zukünftig kommt das Getriebe nicht nur bei High-end Tourenrädern zum Einsatz sondern in einer kostengünstigen Version auch im mittleren Preissegment.

Die Weckenmann Anlagentechnik aus Dormettingen erhielt 10.000 Euro für ihre Mobile Produktion von Beton-Fertigteilen. Mit dem Konzept der mobilen Batterieschalung wird die Produktion von Beton-Fertigteilen in unmittelbarer Nähe von Baustellen ermöglicht. Ein neu entwickeltes Spezialfahrzeug befördert das transportable Werk direkt auf die Baustelle. Qualitativ hochwertige Beton-Fertigteile können somit vor Ort und bedarfsgerecht produziert werden. Unabhängig davon, ob sich eine Baustelle mitten in der Großstadt oder in entlegenen Gebieten befindet, wird das Vorhaben kostengünstiger und umweltfreundlicher, denn der aufwendige Transport einzelner Fertigteile wird überflüssig.

Den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG sicherte sich die Opal - Operational Analytics aus Mannheim mit ihrem Softwaremodul zur Nachfrageprognose. Fehlende Produkte in den Regalen des Handels verursachen Umsatzverluste und Imageschäden. Jetzt können die Bestellmengen mit Hilfe einer neu entwickelten Software optimiert werden. Die Softwarelösung wird als Dienstleistung über das Internet für Lebensmitteleinzelhändler angeboten. Diese erhalten die Möglichkeit, ihre Massendaten auf einfache Art und Weise in Echtzeit zu analysieren und damit Bestellmengen von Lebensmitteln präzise zu prognostizieren. Dabei werden die Daten mit externen Einflussfaktoren, wie Wetter, Feier- und Urlaubstagen sowie lokalen Events, angereichert.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren