Gründerfamilie übernimmt die Motorpresse

Gruner + Jahr will seine Anteile verkaufen – Geschäftsführer Oberschelp verlässt den Verlag

 
Foto: oh
 

Stuttgart. Sie gehört zu den renommiertesten Fachverlagen im Südwesten: die Motorpresse aus Stuttgart. Nun steht der Verlagskonzern mit rund 800 Mitarbeitern vor einem Umbruch. Der Hamburger Konzern Gruner + Jahr trennt sich von seiner Mehrheitsbeteiligung. Stattdessen heißt es: zurück zu den Wurzeln.

Die knapp 60 Prozent, die Gruner + Jahr an de Motorpresse hält, sollen demnächst an die Nachfahren der Gründerfamilie verkauft werden. Peter-Paul Pietsch und Patricia Scholten, beides Kinder von Mitgründer Paul Pietsch, wollen die Anteile übernehmen. Zum Preis gibt es keine Angaben. Es fehlt aber nur noch die Zustimmung der Kartellbehörden.

Gruner + Jahr war vor 14 Jahren bei der Motorpresse eingestiegen. Zuletzt hatte es immer offenere Differenzen gegeben. Etwa wenn es um die Vermarktung ging. Die Motorpresse stehe vor „ganz eigenen, zum Teil deutlich anderen Herausforderungen“, als der Hamburger Konzern, sagt Oliver Radtke, Konzernvorstand bei Gruner + Jahr.

„Als Nachfolger der Gründer empfinden wir eine besondere Verantwortung für die Motorpresse“, sagt Peter-Paul Pietsch. „Wir stehen auch in Zukunft voll zum Verlag und werden die Geschichte unserer Familie fortschreiben.“ Das jedoch ohne Nils Oberschelp. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung muss gehen, weil die neuen Mehrheitsgesellschafter sich einen Neuanfang auch in der operativen Führung wünschen. Wer neuer Chef im Verlagshaus  an der Leuschnerstraße wird, ist zurzeit allerdings noch offen.

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