Generationswechsel à la Villiger

Bei dem Zigarrenhersteller gibt es eine bemerkenswerte Veränderung an der Spitze

 
Foto: pr
 

Waldshut-Tiengen. Der Generationswechsel hielt nur knapp anderthalb Jahre: Robert Suter hat erst im März 2016 den Posten des Generaldirektors bei der Villiger-Gruppe angetreten – ist schon wieder Weg. Inhaber Heinrich Villiger hatte den versierten Manager Suter damals mit Vorschusslorbeeren bedacht und angekündigt, sich selbst zurückziehen wollen. Ebene eine klassische Nachfolgeregelung.

Allerdings hatten Szenekenner damals schon Bauchschmerzen. Einerseits weil Suter zuvor in der Sportartikelbranche tätig war. Andererseits ist Villiger ein klassischer Firmenpatron und seit 1950 im Familienunternehmen tätig.

Die Skeptiker haben recht behalten. Suter hat still und heimlich "im gegenseitigen Einvernehmen" den Posten verlassen, wie Villiger erst jetzt bestätigt. Gründe wurden nicht genannt.

Dafür hat der 87-jährige Patriarch nun wieder alle Zügel selbst in der Hand, absehbar soll es keinen Generaldirektor mehr geben. Dafür rückt Tochter Corina Villiger nach einigen Jahren Auszeit wieder in den Verwaltungsrat, Ambitionen als Nachfolgerin des Vaters hat sie aber wohl nicht: Sie arbeitet trotz des Mandats weiterhin als Ärztin.

Die Villiger-Gruppe wurde 1888 gegründet und gehört heute zu den weltweit führenden Herstellern von Tabak und Zigarren. Mit 1500 Mitarbeitern werden pro Jahr gut 1,5 Milliarden Zigarren und Zigarillos hergestellt und 200 Millionen Euro umgesetzt.

Übrigens: Eine Reportage über einen der letzten Zigarrenhersteller im Südwesten, der Georg & Otto Kruse Cigarrenmanufaktur, finden Sie hier.

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