Geht Vibracoustic doch noch an die Börse?

Neuer Finanzchef bei Freudenberg-Tochter – 540 Arbeitsplätze in Neuenburg

 
Foto: oh
 

Neuenburg. Ist es nur eine Personalie oder steckt mehr dahinter? Der Autozulieferer Vibracoustic tauscht seinen Finanzchef aus. Der bisherige Chief Financial Officer (CFO) Stefan Eck verlässt das Unternehmen Ende September. Er hat einen neuen Job. Sein Ziel ist noch unbekannt. Sein Nachfolger schon, denn der kommt aus dem eigenen Haus. Es ist der bisherige Chef-Controller Volker Christ. Der Wechsel gibt auch den schwelenden Spekulationen über einen Börsengang neue Nahrung.

Vibracoustic ist eine 100-prozentige Tochter des Mischkonzerns Freudenberg. Nach einem Joint-Venture mit Trelleborg haben die Weinheimer vor einem Jahr wieder die volle Kontrolle über Vibracoustic übernommen. Die Schweden wurden rausgekauft. Sehr zur Freude der Belegschaft. „Wir sind glücklich bei Freudenberg“, sagt Martin Held, Betriebsratschef im Werk Neuenburg. Dort beschäftigt Vibracoustic 490 eigene Mitarbeiter sowie etwa 50 Leiharbeiter. Insgesamt zählt der Konzern 10.000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von gut zwei Milliarden Euro einspielen.

Die Suche nach einem Partner für Vibracoustic ist noch nicht zu Ende. Der neue CFO soll nun prüfen, welches die beste Möglichkeit ist. Das Joint-Venture mit Trelleborg hat eher für Ernüchterung gesorgt. Vibracoustic ist noch damit beschäftigt, die Scherben aufzukehren. Aktuell wird gerade das alte Trelleborg-Werk im hessischen Breuberg abgewickelt. Ende des Jahres macht es dicht. Etwa 180 Menschen verlieren ihren Job. „Wir hatten Glück“, sagt der Neuenburger Betriebsrat Held. „Uns gibt es noch.“ 

Ein Börsengang von Vibracoustic ist definitiv noch nicht vom Tisch. Allerdings will der Freudenberg-Konzern dabei nicht die Kontrolle über seine Tochter verlieren und die Mehrheit der Anteile selbst behalten. Bis Ende des Jahres soll die Entscheidung gefallen sein.

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