Freiburger IHK will mehr Regio wagen

Präsident Steffen Auer plädiert für grenzüberschreitenden Projekte

 
Foto: IHK Südlicher Oberrhein/Thomas Kunz
 

Freiburg. Die Zukunft muss über den Rhein hinaus geplant werden. Dafür plädiert zumindest der Freiburger IHK-Präsident Steffen Auer. Der Unternehmer aus dem badischen Lahr nahm sich in seiner Neujahrsansprache vor knapp 2000 Gästen viel Zeit für das Thema Infrastruktur. Und warb in diesem Zusammenhang intensiv dafür, diese nicht nur auf deutscher Seite zu planen.

„Mit grenzüberschreitender Infrastruktur kann man am Oberrhein nichts falsch machen“, so Auer. „Jedes Projekt war ein Erfolg.“ Als mögliche Projekte für die Zukunft nannte Auer eine Bahnverbindung von Freiburg nach Colmar und ein deutsch-französisches Gewerbegebiet auf dem Areal des heutige Atomkraftwerks in Fessenheim.

Gerade die Abschaltung Fessenheims habe massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in der Regio. „Es entspricht unserem Verständnis von Solidarität, das Elsass mit den Folgen nicht allein zu lassen“, so Auer. „Deshalb rufe ich der Politik zu: Haben Sie den Mut, uns in der Grenzregion einfach mal machen zu lassen!“

Bei anderen Funktionären rennt der Unternehmer damit offene Türen ein. „Wir begrüßen es sehr, dass Herr Dr. Auer sich in seiner Rede so viel Zeit für dieses Thema genommen hat“, sagt Bernd Dallmann, Präsident der Regio-Gesellschaft Oberrhein. „Die Bahnverbindung zwischen Colmar und Freiburg oder ein deutsch-französisches Gewerbegebiet, etwa auf dem Gelände des heutigen Atomkraftwerks Fessenheim, sind nicht die Kür, sondern unsere Pflicht.“

Ein deutsch-französisches Gewerbegebiet in Fessenheim – also in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gewerbepark Breisgau – könne viele räumliche Probleme am deutschen Rheinufer lösen. Der Gewerbepark stoße bereits heute an seine Grenzen.

Die Abschaltung Fessenheims ist keine ferne Utopie mehr. Im September des nächsten Jahres soll der erste Reaktor vom Netz gehen. Zwei Jahre später dann das gesamte Kraftwerk abgeschaltet sein. „Wir brauchen einen Plan für die Zeit danach“, so Dallmann. „Eine funktionierende Lösung wird es aber nur dann geben, wenn alle Seiten zusammenarbeiten.“

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