Förch erntet "die Früchte"

Das Direktvertriebsunternehmen steht vor einem weiteren Rekordjahr beim Umsatz. Um künftig weiter wachsen zu können, wurden jetzt umfangreiche Investitionen von historischem Ausmaß angestoßen

 
Foto: Förch
 

Neustadt am Kocher. Krise, welche Krise? Während andere Unternehmen aktuell eher Töne in Moll anschlagen müssen, klingt es bei der Förch Gruppe weiterhin in Dur: Nach dem Rekordumsatz in Höhe von 440 Millionen Euro im vergangenen Jahr, läuft es in diesem Jahr noch besser. "Der Rekord könnte schon dieses Jahr wieder gebrochen werden", sagte Gerhard Heilemann, eine der drei Konzerngeschäftsführer der Gruppe. Das bedeutet konkret: Bis einschließlich Juni wurden 235 Millionen Euro Umsatz geschrieben – ein Plus von 19,5 Millionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 

Wobei Heilmann betont, dass "die aktuellen Zahlen kein Zufallsergebnis sind, sondern 'die Früchte' einer gezielten Strategie." In den vergangenen zehn Jahren ist das Unternehmen im Schnitt um acht Prozent gewachsen. So spielt das Unternehmen die Klaviatur des Direktvertriebs im In- und Ausland dank 2000 Mitarbeitern im Außendienst (bei insgesamt 3250 Mitarbeitern) ebenso wie bei den 31 Verkaufsniederlassungen in ganz Deutschland und ebenso im Onlinehandel. Wobei letzterer strategisch inzwischen Gewicht hat: Nach Angaben von Andreas Pescht, Konzerngeschäftsführer Kaufmännische Verwaltung, wuchs das Segment E-Commerce zuletzt im 35 Prozent und hat aktuell einen Anteil von zehn Prozent am Umsatz in Deutschland. 

Um mit dem Wachstum Schritt halten zu können, lässt man bei Förch die Bagger anrollen: "In unmittelbarer Nähe zu unserer Zentrale in Neustadt ist vor kurzem der Spatenstich für ein weiteres Verwaltungsgebäude erfolgt", so Holger Thrun, Konzerngeschäftsführer Supply Chain Management. Hier wird Raum für 300 zusätzliche Mitarbeiter geschaffen.

Wichtiger noch ist aber eine anderes Projekt: In Boxberg fließt in das "Logistikzentrum 3" die stattlichen Investitionssumme von 80 Millionen Euro, es ist die größte Einzelinvestition in der bis 1963 zurückreichenden Historie des Familienunternehmens. Selbstredend setzt Förch dabei auf moderne Lagertechnik, um vor allem dem Bedarf der E-Commerce-Kunden gerecht werden zu können.

Allerdings sieht Konzernchef Heilemann auch die Potenziale im stationären Verkauf oder dem Außendienst noch nicht ausgereizt: "Online ist wichtig, doch die digitale Monokultur wird es bei uns nicht geben." Deshalb entwickelt man bei Förch auch den stationären Verkauf weiter: Außerhalb regulärer Verkaufszeiten können Kunden bei ausgewählten Niederlassungen an SB-Terminals rund um die Uhr einkaufen. 

Förch wurde 1963 in einer Scheune gegründet. Heute zählt die Gruppe zu den führenden Direktvertriebsunternehmen mit mehr als 100.000 Werkstatt-, Montags- und Befestigungsartikeln im Programm. 

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