Familie Grohe beteiligt sich an Novopress

Die Beteiligungsgesellschaft Syngroh Capital hat eine Mehrheit an dem Werkzeughersteller übernommen – und ein Grohe rückt zugleich in die Führung der Holding auf

 
Foto: Novopress
 

Schiltach/Neuss. Die Syngroh Capital, die Beteiligungsgesellschaft der Unternehmerfamilie Grohe, hat nach eigenen Angaben die Mehrheit an der Novopress Holding übernommen. Nähere Angaben zu dem Deal wurden nicht gemacht. Während die Mitteilung noch spricht, die Familie werde aufgrund ihrer Expertise rund um das Unternehmen Hansgrohe Novopress "aktiv bei seiner weiteren Entwicklung begleiten", sind hinter den Kulissen bereits auf Ende Juli Fakten geschaffen worden: Johannes Richard Grohe ist neben Stefan Zangen als Geschäftsführer bei der Holding eingetragen worden. Thomas Zangen ist dafür ausgeschieden. Die Geschäftsführung bei den operativ in der Werkzeugherstellung tätigen Unternehmen ist davon nicht berührt. Zudem soll ein Beirat gegründet werden, der in einen "aktiven Austausch mit dem Management" der operativ tätigen Firmen treten soll und in dem unter anderem Personen aus dem Syngroh-Umfeld vertreten sein werden.

Novopress wurde 1969 als Familienunternehmen in Neuss gegründet und ist heute mit rund 150 Mitarbeitern einer der führenden Hersteller von Crimp- und Presswerkzeugen für die Elektronikindustrie oder auch Gas-Wasser-Installationen. Im Jahr 2017 erwirtschaftete die Holding eine Bilanzsumme in Höhe von 9,7 Millionen Euro, die operative tätige Novopress GmbH Pressen & Presswerkzeuge & Co. KG kam im zuletzt veröffentlichen Jahr 2015 mit damals 91 Mitarbeitern auf ein Rohergebnis von 21,7 Millionen Euro. 

Damit passt die Holding ins sprichwörtliche Beuteschema der Syngroh Capital, die vor einem Jahr gestartet ist und die Aufgabe hat, sich an Mittelständlern mit Hauptsitz im deutschsprachigen Raum und einem Unternehmenswert von zehn bis 50 Millionen Euro zu beteiligen. Für die Investments stehen nach eigener Aussage 100 Millionen Euro zur Verfügung.

Für Syngroh Capital ist es die zweite Investition innerhalb eines Jahres: Bereits im September 2018 hat sich die Unternehmerfamilie an der KMLS, einem Gebäudetechnik-Dienstleister aus Hamburg, beteiligt. Auch hier gab es zu den Details keine Angaben.

Information: In einer früheren Version der Nachricht konnte der Eindruck entstehen, Familie Grohe oder die Beteiligungsgesellschaft würden direkt in die Geschäftsführung der operativ tätigen Novopress-Unternehmen eingreifen. Das ist nicht der Fall.  

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