Enttäuschende Getreideernte

Baden-Württembergs Landwirte haben 2011 deutlich weniger Getreide geerntet als im Vorjahr. Grund war die extreme Trockenheit im Frühjahr. Die Umsätze kletterten trotzdem.

 
 

Stuttgart. Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) wählt deutliche Worte: „Die Ernte 2011 war enttäuschend.“ Die elf Bezugs- und Absatzgenossenschaften (BGA) im Land haben laut BWGV insgesamt 204.000 Tonnen Getreide erfasst – ein Viertel weniger als 2010. Besonders drastisch war der Einbruch mit 45 Prozent beim Raps.

Vor allem die Frühjahrstrockenheit habe die teils dramatischen Ertragsrückgänge ausgelöst, heißt es aus Stuttgart. Davon sei besonders das nördliche Baden-Württemberg betroffen, wo die Bezugs- und Absatzgenossenschaften schwerpunktmäßig beheimatet sind. Ferner sei die Anbaufläche um etwa 5 Prozent zurückgegangen.

Beim Umsatz liegen die BAGs nach den ersten neun Monaten dagegen um knapp 20 Prozent über Vorjahresniveau. Die Erlöse kletterten auf 468 Millionen Euro. Maßgeblich dafür seien höhere Preise für Energie sowie ein Investitionsboom in der Landwirtschaft. Auch die Getreidepreise hätten zeitweise deutlich über dem Vorjahreswert gelegen.

Die Bezugs- und Absatzgenossenschaften gehören 9.500 Landwirten in Baden-Württemberg. Sie vermarkten deren Feldfrüchte, bündeln den Einkauf von Futter- und Düngemitteln, handeln mit Heizöl und Kraftstoffen für Endverbraucher und betreiben zahlreiche Gartencenter.

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