Energiedienst kann Ertrag nicht halten

Der Stromkonzern Energiedienst hat 2011 mehr Strom erzeugt und verkauft. Dennoch kann die EnBW-Tochter den Gewinn aus dem Vorjahr nicht wiederholen. Wahrscheinlich nie mehr.

 
 

Laufenburg. Härterer Wettbewerb, niedrigere Margen – die Strombranche ist im Umbruch. Das merkt auch der deutsch-schweizerischen Ökostrom-Spezialist Energiedienst. 2011 hat das Unternehmen zwar den Stromabsatz deutlich gesteigert, jedoch nicht über das Endkunden-Geschäft. Auch der Gewinn geht zurück.

Allerdings hält Energiedienst nahezu das Niveau von 2010. Das Ebit sinkt von 104 auf 102 Millionen Euro, der Gewinn gar nur um eine Million von 89 auf 88 Millionen Euro. „Es ist damit zu rechnen, dass das hohe Ertragsniveau nicht gehalten werden kann“, schreibt das Unternehmen in einer Stellungnahme.

Dabei erreicht die eigene Stromproduktion mit dem fertigen Kraftwerk in Rheinfelden einen neuen Höhepunkt. Mehr als 2,65 Millionen Kilowattstunden Strom hat Energiedienst 2011 produziert. Und das obschon der Rhein nur in drei Monaten so viel Wasser führte wie gehofft. Ansonsten herrschte durchgehend Flaute. Das Jahresmittel wurde nur zu 85 Prozent erreicht.

Der Stromabsatz steigt um zehn Prozent auf 8,67 Millionen Kilowattstunden. Das Wachstum kommt allein aus dem Verbundgeschäft – also mit anderen Stromanbietern und aus Swap-Geschäften. Der Stromabsatz an Kunden sinkt gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent. In der Schweiz bricht der Stromabsatz sogar massiv ein – um fast 20 Prozent.

Zu schaffen macht dem Unternehmen die Zukunft. In den vergangenen Monaten war die Energiedienst beim Wettbewerb um Konzessionen gleich mehrfach unterlegen. Das Unternehmen mit seinen 760 Mitarbeitern wird teilweise von den Vorgaben des Karlsruher Mutterkonzerns eingeschränkt. Davon profitieren Wettbewerber, etwa die Freiburger Badenova.

Welche strategische Position Energiedienst im EnBW-Konzern hat, ist offen. Die EnBW, noch ein Kohle- und Atomstromkonzern, muss sich dem politischen Druck beugen und sich selbst neu erfinden. Fraglich ist, ob die Marke Energiedienst das überlebt.

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