Elring-Klinger spürt den Trump-Effekt

Wie die gute Nachfrage in Nordamerika zu einer Schwäche in der Bilanz geworden ist

 
Foto: oh
 

Dettingen. Dem Autozulieferer Elring-Klinger brechen die Erträge weg. Die Strafzölle der Regierung Trump schlagen dabei ebenso negativ zu Buche wie die starke Nachfrage in Nordamerika. Klingt paradox, ist aber so. Denn die Schwaben haben in den USA eigene Fabriken. Und die von den USA beschlossenen Strafzölle wirken: Für Elring-Klinger ist es wegen der hohen Strafzölle günstiger, direkt vor Ort zu produzieren. Das führt dazu, dass die dortigen Werke unter Volllast fahren. Überstunden und gestiegene Lohnkosten sind die Folge. Die Erträge brechen weg.


Lag der Vorsteuergewinn (Ebit) im ersten Quartal 2018 noch bei 37,4 Millionen Euro, sind es jetzt nur noch 6,4 Millionen. Dabei ist der Umsatz sogar leicht gestiegen – um gut zwei Prozent auf 441,1 Millionen Euro. 800 neue Jobs hat Elrig-Klinger seither geschaffen, zählt nun 10.500 Mitarbeiter im Gesamtkonzern. Doch die Erträge sind das große Sorgenkind. Nach allen Abschreibungen und Steuern steht unterm Strich sogar eine rote Null: Einen Verlust von 1,5 Millionen Euro muss der Konzern in die Bücher schreiben, nach einem Gewinn von mehr als 25 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Mit einem Sparkurs will das Unternehmen nun in den nächsten Monaten gegensteuern, um am Jahresende einen Gewinn zu erwirtschaften – und zwar nicht nur operativ.

Mit diesem Zwischenergebnis sei man „natürlich nicht zufrieden“, sagt Konzernchef Stefan Wolf. Man werde weiter Geld sparen, brauche aber auch eine gehörige Portion Gottvertrauen. „Eine wichtige Voraussetzung für die Ergebnisentwicklung 2019 ist, dass sich die Märkte auch wie erwartet im Jahresverlauf erholen“, so Wolf weiter.

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