Eine Delle ohne Folgen

Dem Medizintechniker Stratec brechen Umsatz und Gewinn ein – die Aktionäre dürfen sich dennoch freuen

 
Foto: oh
 

Birkenfeld. Stratec wächst – und plötzlich doch nicht. Seit Jahren gehen die Umsätze bei dem Medizintechniker aus dem Nordschwarzwald nach oben. Nur 2018 gab es eine Delle. Und zwar nicht zu knapp: Der Umsatz bricht um fast zehn Prozet ein, lag zum Jahresende bei 188 Millionen Euro. Beim Gewinn fehlen im Vergleich zum Vorjahr sogar 30 Prozent.

Wegen „Verschiebungen und Verspätungen“ sei der Umsatz nicht so doll geworden, teilt das börsennotierte Unternehmen mit. Eine einmalige Panne soll das gewesen sein. Die aktuelle Auftragslage lasse bessere Zeiten erhoffen. Schon im laufenden Jahr soll der Umsatz wieder auf 210 Millionen Euro klettern, auch der Gewinn werde sich erholen. Wenn auch nicht ganz so schnell.

Dass Stratec mit Wachstum plant, ist deutlich sichtbar. Der Stammsitz in Birkenfeld ist aktuell eine große Baustelle. Rund 20 Millionen Euro investiert die Firma in 15.000 Quadratmeter neue Büro- und Laborflächen. 1228 Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt, davon rund 550 in Birkenfeld. Jeder zweite Mitarbeiter im Konzern ist in Forschung und Entwicklung tätig.

Stratec baut nicht nur medizinische Laborgeräte, mit denen vor allem Blut analysiert wird. Die Firma begleitet ihre Kunden schon bei der Entwicklung, ist Lösungsfinder von Anfang an. Sind die Maschinen fertig entwickelt, werden sie von Stratec gebaut und dann vom Kunden unter dessen Label verkauft. Die Partnerschaften sind in der Regel langfristig angelegt. Über zwei bis vier Jahre ziehe sich die Entwicklung hin, danach werde die Maschine etwa 15 Jahre lang verkauft, ehe neue Modelle auf den Markt kommen.

Trotz des gesunkenen Gewinns soll die Dividende in diesem Jahr erhöht werden. 82 Cent wolle man auszahlen, zwei mehr als im Vorjahr. Auch das sieht die Firma als Signal, dass das schrumpfende Geschäft mit schlechteren Erträgen nur ein Ausrutscher war.

Mitte des Jahres soll dann der erste Neubau stehen. Bauphase zwei folgt bis Mitte 2020. Dann würden auch die Investitionen zurückgefahren und Stratec wäre somit erstmal fit für die Zukunft.









Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren