Daimler lässt die Roboautos los

Der Autokonzern nimmt mit prominenter Unterstützung sein Prüf- und Technologiezentrum in Immendingen in Betrieb. Der 200-Millionen-Invest führt darauf sogar die Pionierin Bertha Benz in eine Zukunft

 
Foto: pr
 

Immendingen. "Wir öffnen eine Tür in die Zukunft." Schon die Wortwahl des Daimler-Vorstandschefs Dieter Zetsche bei der offiziellen Inbetriebnahme des 520 Hektar großen Prüf- und Testzentrums in Immendingen nahe Tuttlingen macht klar: Für den Konzern ist das Projekt mit einer Investitionssumme von 200 Millionen Euro ein wichtiger Meilenstein in Sachen Mobilitätswende. Zetsche: "Immendingen nimmt bei der Entwicklung der Mobilität der Zukunft eine Schlüsselrolle ein. Wir bündeln hier die weltweite Fahrzeugerprobung." 

In den verschiedenen Modulen des Zentrums stehen den bis zu 300 Mitarbeitern – aktuell arbeiten bereits 170 auf dem Areal – mehr als 30 verschiedene Test- und Prüfstrecken zur Verfügung. Die Bandbreite reicht dabei von einer "Schlechtwetterverschmutzungsstrecke" bis zum Stadtquartier.

Ein Herzstück ist dabei die "Bertha-Fläche", deren umständliche Umschreibung (Bereich zum Erproben und Testen von und mit hochautomatisierten Fahrzeugen) eine Reminiszenz an die Auto-Pionierin Bertha Benz ist: Auf dem 100.000 Quadratmeter großen Areal werden Fahrerassistenzsysteme bis hin zu autonomen Fahrzeugen erprobt. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich zwar bei der Eröffnung von den neuen Technologien angetan. Sie lenkte aber zugleich den Blick auf die Gemeinde Immendingen: "Mit dem Aufbau des Technologiezentrums hat man eine völlig neue wirtschaftliche Perspektive gewonnen und ist somit ein exzellentes Beispiel für einen gelungenen Strukturwandel."

Immerhin war der Ort über Jahrzehnte ein Garnisonsstandort und damit abhängig von den Soldaten – aber immer wieder mit Gerüchten über die Schließung konfrontiert. In einem einmaligem Vorgang hatte der Gemeinderat deshalb die Reißleine gezogen und die Bundeswehr zum Abzug aufgefordert, um den Weg frei zu machen für die Daimler-Ansiedlung. Anfang 2015 kam es dann zum Spatenstich für das Großprojekt.

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