Cortec sammelt Millionen ein

Das Medizintechnikunternehmen aus Freiburg gewinnt prominente Investoren. Zwei Ziele sollen mit dem frischen Geld verfolgt werden – damit man Elon Musk die Stirn bieten kann

 
Foto: CorTec
 

Freiburg. 13 Millionen Euro hat Cortec in der aktuellen Finanzierungsrunde nach eigenen Angaben eingesammelt. Das Geld kommt dabei nicht nur von Altgesellschaftern und der LBBW Venture Capital, sondern auch von der Santo Venture Capital der Unternehmerfamilie Strüngmann. Die Familie hat nicht nur das Pharmaunternehmen Hexal aufgebaut und war lange Zeit bei der Südwestbank engagiert, sondern unterhält auch ein eigenes Institut für Neurowissenschaften.

"Dass die Familie Strüngmann als deutsche Life-Science Investoren von höchsten Renommee in Cortec investiert bestätigt die wachsende Bedeutung implantierbarer Lösungen in der Neurotherapie", kommentiert Cortec-Chef Jörn Rickert den Einstieg.

Was mit dem frischen Kapital geschehen soll, davon hat Co-Geschäftsführer Martin Schüttler eine klare Vorstellung: Einerseits will man die eigenen Technologien ausbauen und beispielsweise individuelle Therapien für Erkrankungen wie Parkinson, Epilepsie oder Schlaganfall vorantreiben. Parallel soll ein Standort in den USA aufgebaut werden, der weltweit wichtigste Markt rund um Neurotechnologien.

Dass hier eine gewisse Eile geboten ist erläutert Schüttler in einem Nebensatz: Immerhin hat Tesla-Gründer Elon Musk 2016 das Unternehmen Neuralink aus der Taufe gehoben, das neben allerlei abgehobenen Ideen rund um die Verbindung menschlicher Gehirne mit Computern auch ganz bodenständig ähnliche Ziele wie Cortec verfolgt. Schüttler: "Es ist daher für uns essentiell, unsere Brain Interchange Technologie voranzutreiben, mit dem wir die Grenzen bislang eingesetzter Implantat-Technologien verschieben."

Die Investoren jedenfalls trauen den Freiburgern auf dem Gebiet eine Menge zu – oder wie es Harald Poth als Mitglied der Geschäftsführung der LBBW Venture Capital ausdrückt: "Das Brain Interchange System hat das Potential zum Goldstandard in der Neurotechnologie."

Cortec wurde 2010 gegründet und hat vor gut einem Jahr neue  Räumlichkeiten mit Reinräumen und Büroflächen bezogen. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 60 Mitarbeitern, die unter anderem Elektroden entwickeln, die in das Gehirn implantiert werden. 

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