Burda hat mit Jameda viel vor

Die Ärzteplattform soll ihren Umsatz in den nächsten Jahren verfünffachen – und bekommt dafür noch mal frisches Geld

 
Foto: oh
 

Offenburg. Der Burda Konzern päppelt das Ärzteportral Jameda auf. Das 2007 gegründete Unternehmen erhält noch mal eine Finanzspritze. Über die Höhe der Cash-Infusion ist allerdings nichts bekannt. Dahinter steckt die klare Erwartung auf eine blühende Zukunft. Die Saat, die Burda jetzt ausbringt, soll bald gedeihen. Der Umsatz des Unternehmens soll sich von heute rund 20 Millionen Euro auf 100 Millionen verfünffachen – und das bereits innerhalb der nächsten Jahre.

Jameda war ursprünglich als Bewertungsportal für Arztbesuche entstanden. Doch mit der Zeit ist daraus eine digitale Plattform entstanden, die sich den Trend zur Digitalsierung zu Nutze macht. So sind die zahlenden Kunden der Plattform heute nicht die Patienten, sondern die Ärzte. Sie zahlen zwischen 70 und 140 Euro im Monat und können dafür digitale Services nutzen. Etwa eine Online-Terminvereinbarung oder die digitale Sprechstunde. Da diese politisch weiter gefördert werden soll, hofft Jameda auf dicke Geschäfte. Aktuell seien 65.000 Ärzte bei Jameda registriert.

„Digitale Sprechstunden werden unser Gesundheitssystem effizienter, besser und gerechter machen“, ist Geschäftsführer Florian Weiß überzeugt. „Abgesehen von wegfallenden Anreise- und Wartezeiten ermöglichen sie einer viel breiteren Gesamtheit von Patienten den Zugang zu hochspezialisierten Fachärzten. Darüber hinaus wird sich auch die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum massiv verbessern.“

Diese Art der digitalen Arztberatung, ein Teil der Telemedizin, ist mittlerweile fester Bestandteil der Versorgungspläne der Krankenkassen. „Unsere konkrete Vision ist ein voll integrierter Gesundheitsservice für Patienten und Ärzte, der weitere Verbesserungen wie die digitale Anamnese umfasst“, so Weiß.

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