Badischer Winzerkeller unter Druck

Die Genossenschaft zieht eine erste Bilanz für 2019: Der Umsatz steigt, aber nur teilweise – und die Winzer bekommen weniger Geld. Der Vorstand steuert deshalb gegen

 
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Breisach. Die erste Bilanz der Vorstände des Badischen Winzerkellers, Peter Schuster und Eckart Escher, fällt gemischt aus: So hätten die Markenprodukte beim Umsatz zwar um sieben Prozent zugelegt. "Aber Gesamthaft war 2019 ein sehr schwieriges Jahr. Hintergrund ist die stark veränderte Marktsituation nach dem großen Herbst 2018, der sich vor allem in erhöhtem Preisdruck äußerte", so das Führungsduo. Unbestätigten Meldungen zufolge sank der Umsatz insgesamt um rund zwei Millionen auf 46,2 Millionen Euro. Sorgen bereitet dem Winzerkeller neben einer Art Weinschwemme auch die Konzentration im Lebensmittelhandel: 80 Prozent der Weine werden dort abgesetzt.

Für die Genossen gibt es deshalb einen Dämpfer: Die durchschnittliche Auszahlung für Trauben werde "voraussichtlich deutlich unter dem Vorjahr liegen". Ein Minus von 20 Prozent soll im Gespräch sein.

Zugleich kündigten Schuster und Escher eine "Optimierung der Kostensituation in allen Unternehmenbereichen" an. Das Ziel seien effizientere Abläufe und kürzere Entscheidungswege bei höherer Transparenz. Konkret haben die Genossen zudem im vergangenen Jahr in das IT-System investiert und den Online-Shop auf den aktuellen Stand gebracht: "Der Online-Handel boomt und wir wollen mit unserem Direktvertrieb zusätzliche Wertschöpfung für unsere Winzerschaft generieren."

Generell zeigen sich Schuster und Escher zuversichtlich, dass in 2020 durch die eingeleiteten Maßnahmen bereits eine Verbesserung der Ergebnissituation erreicht werden könne.

Der Badische Winzerkeller wurde 1952 gegründet und vereint heute 51 Genossenschaften, die eine Rebfläche von insgesamt 1700 Hektar bewirtschaften. Das Gebiet reicht von der Badischen Bergstraße und dem Bodensee.

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