Auch PWO schickt eine Gewinnwarnung

Der badische Autozulieferer kassiert die eigenen Ziele

 
Foto: pwo
 

Oberkirch. Der Autozulieferer PWO wird seine selbst gesteckten Ziele für dieses Jahr voraussichtlich nicht erreichen. Das gab das börsennotierte Unternehmen jetzt bekannt. PWO ist nicht das erste Unternehmen aus der Automobil-Industrie, dem die aktuelle wirtschaftliche Lage einen Strich durch die Rechnung macht.

Bislang waren die Oberkircher davon ausgegangen, den Umsatz in diesem Jahr um knapp zehn Prozent auf mehr als 500 Millionen Euro zu steigern. Nun rechnet PWO mit maximal 480 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahr immer noch ein Plus von etwa vier Prozent bedeuten würde. „Die Automobilindustrie ist derzeit umfangreichen Belastungen ausgesetzt“, heißt es in einer Mitteilung aus Oberkirch. Der Dieselskandal, internationale Handelskonflikte und neue Abgasnormen sorgen für zögerliche Nachfragen der Hersteller. Das wirkt auf die PWO-Bilanz. Auch der Gewinn werde daher deutlich unter dem bisher angepeilten Ziel von 25 Millionen Euro bleiben, teilt das Unternehmen mit.

Auch der Autobauer Daimler hat gestern seine Ziele für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Der schwäbische Autozulieferer SHW aus Aalen hatte bereits am Mittwoch informiert, dass der Umsatz dieses Jahr um etwa 100 Millionen Euro geringer ausfallen werde, als bisher angenommen. Das entspricht rund 20 Prozent. Die Ursachen sind ähnlich wie bei PWO – und beeinflussen auch auf die langfristige Planung.

„Aufgrund der Neueinschätzung der aktuellen Geschäftsentwicklung wird auch die bisherige Prognose für 2020 voraussichtlich nicht erreicht werden können“, so PWO. Einen Umsatz von mehr als 530 Millionen Euro sowie einen bereinigten Vorsteuergewinn von 33 Millionen Euro hatte man sich vorgenommen. Ende des Monats, wenn die Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt werden, will PWO auch neue Berechnungen für das übernächste Geschäftsjahr präsentieren.

Bis dahin muss PWO vor allem auf die Geduld seiner Anleger hoffen. Die Aktie des Unternehmens verlor gestern drastisch an Wert und sank um mehr als 20 Prozent auf unter 30 Euro. Etwas mehr als die Hälfte der PWO-Aktien befindet sich im Streubesitz. Zu knapp 47 Prozent gehört PWO der bayerischen Unternehmerfamilie Hengstberger.

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